Hirnforschung: „künstliches“ Riechen im Gehirn
Menschen, die aufgrund einer Covid-Erkrankung kurzzeitig den Geruchssinn verlieren, spüren am eigenen Leib, wie wichtig das Riechen für unsere Umweltwahrnehmung ist.
Unser Geruchssinn zählt zu den ursprünglichsten unserer Sinne. Der Riechnerv führt von der Nase direkt ins Gehirn und ist eng mit Regionen verknüpft, die mit Emotionen assoziiert sind. Das erklärt auch, warum Gerüche bei uns unmittelbar angenehm oder unangenehm wirken.
Um zu verstehen, wie genau Gerüche im Gehirn verarbeitet werden, haben Wissenschaftler verschiedene Versuche mit Mäusen durchgeführt; unter anderem wurden in den Gehirnen der Nager durch elektrische Stimulation „künstliche“ Geruchseindrücke hervorgerufen. Dadurch konnten die Wissenschaftler feststellen, dass das Riechen ähnlich komplex ist wie das Hören einer Melodie.
In unserer Nase befinden sich Nervenbündel. Diese „Glomeruli“ werden auf unterschiedliche Art und Weise aktiviert, je nachdem, was wir riechen. Jeder Duft ist mit einem bestimmten Aktivitätsmuster assoziiert, dass durch das Zusammenspiel verschiedener Glomeruli quasi orchestriert wird.